1. Krefeld

„Air Berlin — das war meine zweite Familie“

„Air Berlin — das war meine zweite Familie“

Die 34-jährige Tönisvorsterin Christiane Douven arbeitete 13 Jahre lang als Flugbegleiterin bei der jetzt insolventen Air Berlin. Im Gespräch mit dem StadtSpiegel schildert sie ihre schönsten Erinnerungen und die Emotionen des letzten Flugs.

Ihre berufliche Zukunft ist noch ungewiss. Sie sagt: "Ich möchte nicht zurück ins Büro."

Für Christiane Douven aus Tönisvorst hieß es vergangenen Mittwoch "Endstation München". Nach 13 Jahren als Flugbegleiterin bei der Air Berlin landete die 34-Jährige ein letztes Mal mit ihrer Herzens-Airline in der bayerischen Landeshauptstadt.

Keine 48 Stunden später gehörte die Air Berlin der Geschichte an. Am Freitag stellte die insolvente Fluggesellschaft endgültig ihren Flugbetrieb ein. Das kurze Wörtchen "frei" steht nun im Dienstplan der Kabinenchefin, die wie viele ihrer Kollegen nach wie vor keine ‧offizielle Kündigung erhielt.

"Wie es weitergeht, steht in den Sternen. Zu den Konditionen, die uns Eurowings derzeit anbietet, werde ich nicht weiter fliegen können. Dann wäre es das für mich mit der Fliegerei. Aber ich möchte auch nicht ins Büro zurück", sagt die gelernte Bürokauffrau und ergänzt: "Die Airline mit Herz gibt es nicht mehr, aber Flugbegleiter und Kapitäne und Copiloten mit Herz werden wir immer bleiben!"

Und so verabschiedete sich Christiane Douven auch professionell von ihrem langjährigen Arbeitgeber: "Der letzte Flug von Berlin nach München war sehr emotional. Als ich die Gäste begrüßte, kamen mir die Tränen. ‧Eines war für mich aber immer wichtig: Ich wollte es hoch erhobenen Hauptes zu Ende bringen. Der Zuspruch der Passagiere war sehr bewegend und hat es leichter gemacht."

Am Freitag pilgerte die 34-Jährige noch einmal in ihrer Uniform zum Düsseldorfer Flughafen, um, gemeinsam mit vielen ihrer Wegbegleitern, den letzten Abflug einer Air Berlin-Maschine zu begleiten. "Dort zeigte sich wieder einmal, welch enormen Zusammenhalt wir Airberliner haben. Diese Momente bleiben für immer. Air Berlin — das war mehr als nur ein Job, das war meine zweite Familie."

Übrigens: Die "Airberliner" haben auf der Internetseite https://www.openpetition.de/petition/online/helfen-sie-den-mitarbeitern-von-airberlin eine Petition gestartet.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Air Berlin