1. Kempen Tönisvorst

Stationstest des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr

Bahnhöfe und Haltestationen im VRR-Test: Top und Flop am Niederrhein : Kempen hui, Odenkirchen pfui

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat für seinen Stationsbericht 2023 wieder 296 Bahnhöfe und Haltestellen im Schienennahverkehr unter die Lupe genommen. Bewertet wurde nach Kriterien, die den Fahrgästen wichtig sind, etwa Sauberkeit, Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität. Die Stationen Kempen (Kreis Viersen) und Rheydt-Odenkirchen (Mönchengladbach) stechen hervor - positiv wie negativ.

Die Investitionen, die in den vergangenen Jahren seitens des Bundes und der Deutschen Bahn in den Kempener Bahnhof geflossen sind, machen sich bezahlt. Zumindest geht dies aus dem neuesten Stationsbericht für 2023 des VRR hervor. Dort nämlich schneidet der Haltepunkt überdurchschnittlich gut ab und erhält das Prädikat „ausgezeichnet“. Während die Aufenthaltsqualität mit „zufriedenstellend“ bewertet wird, erhält Kempen in den Bereichen Fahrgastinformation sowie Barrierefreiheit Bestnoten.

Der „große Bruder“ in Krefeld kann da nicht mithalten, landet im Mittelfeld. In der Gesamtbewertung wird ein „ordentlich“ attestiert. Blicken wir auf die einzelnen Bereiche des VRR-Stationsberichts: Die Aufenthaltsqualität sei „verbesserungsbedürftig“, die Fahrgastinformation hingegen „hervorragend“. In der Bewertung der Barrierefreiheit sieht der Bericht „keinen Handlungsbedarf“. Es darf angezweifelt werden, dass auch die Krefelder diese Bewertung teilen, denn der Hauptbahnhof gilt bei weiten Teilen der Bevölkerung als „Schandfleck“, der zwingend saniert und modernisiert werden muss. Ein Paradebeispiel für den Verfall: Seit nunmehr acht Jahren soll der Bahnsteig an Gleis 1 saniert werden. Zwar wurde seinerzeit mit den Bauarbeiten begonnen, beendet wurden sie jedoch nicht.

Ob es an den umfangreichen Bauarbeiten liegt? Jedenfalls zeigt der VRR der Station Rheydt-Odenkirchen die rote Karte. Aufenthaltsqualität und Sauberkeit unzureichend, Barrierefreiheit „sehr hoher Handlungsbedarf“, Gesamteindruck „nicht tolerierbar“. Lediglich die Fahrgastinformation schneidet „hervorragend“ ab. Deutlich besser sieht es hingegen laut VRR am Mönchengladbacher Hauptbahnhof, dem die Schienennahverkehrexperten immerhin ein „ordentlich“ in der Gesamtbewertung attestieren. „Geringfügiger Handlungsbedarf“ bei der Barrierefreiheit, „hervorragend“ sogar die Fahrgastinformationen. In puncto Aufenthaltsqualität/Sauberkeit reicht es nur für ein „verbesserungswürdig“. Besonders traurig: Alle Stationen auf Mönchengladbacher Stadtgebiet (außer MG Hbf), also neben Odenkirchen noch Genhausen, Lürrip, Rheindahlen, Herrath und Rheydt Hbf, schneiden mit „sehr hohem Handlungsbedarf“ schlecht bei der Barrierefreiheit ab.