Kempen : Der Winter gab ein kurzes Gastspiel
Kempen Des einen Freud', des anderen Leid: Während sich Kinder über die weiße Pracht am vergangenen Wochenende freuten, musste so mancher Autofahrer mit einem Blechschaden die Werkstatt aufsuchen. Leider gab es bei einigen Unfällen auch Verletzte zu beklagen
Allein zwischen Samstagnachmittag und Montagmorgen registrierte die Polizei fünfzehn Unfälle aufgrund glatter Straßen im Kreis Viersen. Von Freitag auf Samstag waren es sogar 37 witterungsbedingte Unfälle.
Ein schwerer Unfall ereignete sich am Freitag auf dem Kempener Außenring. Gegen 16.45 Uhr fuhr ein Autofahrer aus Nettetal kurz vor der Kreuzung der B 509 mit der Vorster Straße auf den Wagen eines Grefrathers auf. Dessen Wagen wiederum wurde auf den vor ihm anhaltenden Pkw eines Kempeners geschoben. Der Grefrather wurde bei dem Unfall leicht verletzt, doch seine Ehefrau, die auf dem Beifahrersitz saß, musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Auf der Mülhausener Straße zwischen Süchteln und Oedt kam am Samstag ein Pkw auf schneeglatter Fahrbahn von der Straße ab und rutschte ins Feld. Ebenso erging es einem Autofahrer auf der Tönisvorster Straße am Ortsausgang von Süchteln in Richtung Vorst: Sein Wagen überschlug sich und landete im Feld. Die Feuerwehr musste bei der Bergung der Fahrzeuginsassen helfen.
Viele Autofahrer hielten sich allerdings an den Rat der Wetterdienste und ließen ihren Pkw am Wochenende stehen.
Als Fußgänger mit geeignetem Schuhwerk kam man in den vollen Genuss der winterlichen Pracht, zum Beispiel rund um den East Cambridgeshire Park in Kempen. Kaum machte der Schneefall eine Pause, entstanden die ersten Schneemänner auf der Parkwiese.
Nicht überall waren die Bäume der Schneelast gewachsen. In St. Tönis musste die Feuerwehr an der Willicher Straße einen umsturzgefährdeten Baum in sechs Metern Höhe absägen. Auch in vielen privaten Gärten gab es "Schneebruch" an Bäumen und Sträuchern, da der relativ nasse, klebrige Schnee sehr gut an den Pflanzen haftete und die Äste nach unten zog.
Für die Weihnachtstage wagen die meisten Wetterdienste jetzt noch keine Prognose abzugeben. Fest steht: Für den Rest dieser Woche sieht es eher nach Regen als nach Schnee aus. Und für die Feiertage gibt es laut wetteronline.de eine "Fifty-fifty" Chance auf Niederschläge; die vorausgesagten Temperaturen liegen dabei um die 4 Grad Celsius. Wenn diese Prognose eintrifft, dürfte es sich eher um eine regnerische Weihnachtszeit handeln als um eine weiße. Aber für diese Voraussage gilt knappe zwei Wochen vor dem Fest: "Nichts Genaues weiß man nicht!"